Baustellen 4.0: Warum Drohnen im modernen Bauwesen angekommen sind

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Skizze

Drohnen erobern die Baustellen – nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Welt – und das mit rasantem Wachstum. Das belegt der Construction Drone Global Market Report 2025. Der Markt für Bau-Drohnen umfasst 2025 ein Volumen von rund 8,06 Milliarden US-Dollar und hat seit 2024 eine Wachstumsrate von 16,1 Prozent erfahren. Gründe dafür sind die zunehmende Urbanisierung, Investitionen in Infrastruktur und technologische Fortschritte wie 5G und KI-gestützte Analysen. Ob für die Baudokumentation, Sicherheitsüberwachung oder Inspektionen in einsturzgefährdeten Bereichen – die ferngesteuerte Drohne sorgt für Effizienz und Sicherheit. Welche rechtlichen Grundlagen für den Drohneneinsatz gelten, welche Vorteile und Herausforderungen mit ihnen einhergehen, das lesen Sie in diesem Blogartikel. 

Rechtliche Grundlagen: Drohnen im Bauwesen in der Schweiz 

Der Einsatz der Drohne im Bauwesen verändert die Möglichkeiten bei der Baustellendokumentation und ermöglicht, dass Poliere und Bauführer mit dem Fluggerät den Baufortschritt schnell auch aus der Luft dokumentieren können. In der Schweiz gelten dabei klare rechtliche Rahmenbedingungen, die den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz dieser ferngesteuerten Fluggeräte gewährleisten.​ Diese entsprechen der EU-Drohnenregulierung, sodass Drohnenpiloten künftig im gesamten europäischen Luftraum einheitlich fliegen können. 

Allgemeine Luftfahrtvorschriften 

Drohnen im Bauwesen müssen im Sichtflug betrieben werden, wobei Gewichtsbeschränkungen und festgelegte Abstände zu Menschenansammlungen sowie Flugplätzen einzuhalten sind. Diese Vorschriften gewährleisten die allgemeine Luftsicherheit und den Schutz aller Beteiligten. 

Drohnenführerschein & Qualifikationen 

Drohnenpiloten im Bauwesen sind verpflichtet, einen Drohnenführerschein zu erwerben und sich zu registrieren, um ihre Einsatzberechtigung nachzuweisen. Je nach Drohnenkategorie müssen zudem spezifische Kompetenznachweise erbracht werden, um einen sicheren Betrieb zu garantieren. 

Datenschutz & Privatsphäre 

Beim Einsatz von Drohnen im Bauwesen muss der Datenschutz strikt eingehalten werden, um die Privatsphäre Dritter zu schützen. Unbefugte Aufnahmen von Personen oder privaten Bereichen sind daher zu vermeiden, um rechtliche Konsequenzen auszuschliessen. 

Flugbetriebsgebiete & Zonen 

Der Betrieb von Drohnen ist in bestimmten Zonen, etwa in der Nähe von Flughäfen oder über Menschenansammlungen, streng reglementiert. Piloten müssen vor jedem Flug die aktuellen Flugbetriebsgebiete und Luftraumbeschränkungen prüfen, um unerlaubte Einsätze zu vermeiden. 

Versicherung & Haftung 

Für Drohnen, insbesondere solche mit einem Gewicht über 500 g, besteht eine Pflicht zur Haftpflichtversicherung, um mögliche Schäden abzudecken. Eine Versicherung mit einer Mindestdeckungssumme von einer Million Schweizer Franken ist daher zwingend vorgeschrieben, um Haftungsansprüche abzusichern. 

Einsatzmöglichkeiten von Drohnen auf der Baustelle 

Innovative Technologien wie ferngesteuerte Drohnen spielen eine zentrale Rolle beim Wandel des Bauwesens und eröffnen völlig neue Perspektiven. Sie bringen präzise Daten, verbessern Abläufe und bieten Lösungen für Herausforderungen, die auf herkömmliche Weise schwierig zu bewältigen wären. Diese vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen im Bauwesen tragen dazu bei, die Effizienz und Sicherheit auf der Baustelle erheblich zu steigern. 

Vermessung & Geländekartierung 

Moderne Drohnen erstellen detailreiche 3D-Modelle von der Baustelle, die nahtlos in BIM-Systeme integriert werden und so eine präzise Baudokumentation gewährleisten. 

Baustellenüberwachung & Fortschrittskontrolle 

Durch Echtzeit-Updates und Zeitrafferaufnahmen kann der Baufortschritt effizient überwacht werden. So wird der gesamte Fortschritt transparent dokumentiert. 

Inspektionen & Sicherheitskontrollen 

Ferngesteuerte Drohnen übernehmen Inspektionen an schwer zugänglichen oder einsturzgefährdeten Bereichen, wodurch kritische Strukturen wie Brücken und Fassaden sicher geprüft werden. 

Materialüberwachung & Logistikoptimierung 

Drohnen optimieren den Materialfluss und unterstützen die Logistik auf der Baustelle, indem sie den Überblick über den Materialbestand und -bewegungen gewährleisten. 

 

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Bauarbeiter mit Drohne: Drohnen im Bauwesen verbessern den Blick auf laufende Bauprojekte.

Technische Voraussetzungen & Drohnentypen 

Ob Multikopter für präzise Detailaufnahmen oder Fixed-Wing-Drohnen für grossflächige Erfassungen – die Wahl des passenden Drohnentyps, kombiniert mit moderner Sensorik und intelligenter Datenanalyse, schafft optimale Voraussetzungen für die Baudokumentation und das Monitoring des Baufortschritts. Und darauf kommt es an: 

Drohnenarten

• Multikopter

Ideal für enge Baustellen, da sie präzise manövrierbar sind und vertikalen Start/Landung (VTOL) ermöglichen – perfekt für eine detaillierte Baustellendokumentation Drohne und um den Baufortschritt mit Drohne dokumentieren zu können.

• Fixed-Wing:

Bieten längere Flugzeiten und höhere Geschwindigkeiten, was sie für grossflächige Einsätze prädestiniert. Sie eignen sich hervorragend, wenn es darum geht, überregionale Aufnahmen für die Baudokumentation Drohne zu erstellen.

Notwendige Sensoren & Kameras:

• RGB-Kameras:

Standard für hochauflösende Farbbilder – unverzichtbar, wenn es um präzise Drohne Baustelle-Aufnahmen und visuelle Dokumentationen geht.

• Wärmebildkameras:

Ermöglichen das Erkennen von Temperaturunterschieden, um potenzielle Schwachstellen oder Gefahren, beispielsweise bei einsturzgefährdeten Strukturen, frühzeitig zu identifizieren.

• LiDAR:

„Light Detection and Ranging“, kurz LiDAR, liefert präzise 3D-Punktwolken, die eine detaillierte Vermessung und Modellierung der Baustelle erlauben.

Softwarelösungen für Drohnen-Datenanalyse:

Moderne Software-Tools wandeln Rohdaten in aussagekräftige 2D-Karten und 3D-Modelle um, erleichtern die Analyse und visualisieren den Baufortschritt. So können alle Projektbeteiligten den Status der Drohnen im Bauwesen effizient überwachen und steuern – von der Drohne Baustelle bis zur finalen Baustellendokumentation Drohne.

Vorteile & Herausforderungen von Drohnen im Bauwesen

Die Bauindustrie gilt als zurückhaltend bei neuen Technologien. Doch Drohnen bieten enorme Vorteile für Bauprojekte: Sie sparen Kosten, erhöhen die Sicherheit und liefern präzise Daten. Diese Analyse beleuchtet die wichtigsten Chancen und Herausforderungen.

Vorteile von Drohnen im Bauwesen

1. Kosteneinsparungen

Drohnen ersetzen teure Vermessungsmethoden. Laut Case Study von Devers ermöglichen sie durch photogrammetrische 3D-Modelle eine kostengünstige Berechnung von Erdbewegungsmengen.

2. Schnellere & genauere Datenerfassung

Drohnen liefern Echtzeitdaten und reduzieren Messfehler. Sie erstellen mithilfe von Laserscannern und GPS hochpräzise 3D-Modelle für bessere Planung.

3. Erhöhte Arbeitssicherheit

Drohnen übernehmen gefährliche Inspektionen und reduzieren Unfälle. Laut PricewaterhouseCoopers sinkt das Risiko schwerer Unfälle um bis zu 91 %.

Herausforderungen beim Drohneneinsatz

1. Wetterabhängigkeit

Starker Wind, Regen oder Schnee schränken Drohneneinsätze ein – besonders in der Schweiz.

2. Datenschutz & Sicherheitsrisiken

Drohnen müssen Datenschutzgesetze einhalten, insbesondere bei Aufnahmen von Personen oder privaten Grundstücken. Zudem sind Schutzmassnahmen gegen Cyberangriffe erforderlich.

3. Anschaffungskosten & Schulung

Hochwertige Drohnen und Software erfordern Investitionen. Zudem müssen Mitarbeiter geschult und lizenziert werden.

Bausoftware von SORBA nutzt Daten von 3D-Modellen

Drohnen haben sich im Schweizer Bauwesen als wertvolle Werkzeuge etabliert, insbesondere für die Überwachung des Baufortschritts und die Erstellung von 3D-Modellen. Sie ermöglichen präzise Vermessungen und unterstützen die Qualitätssicherung, indem sie den tatsächlichen Bauzustand dokumentieren.​

Mobile Apps ermöglichen Zugriff auf wichtige Funktionen

Die Bau-Gesamtlösung mySORBA ist eine umfassende Software für die Bauadministration. Sie deckt alle relevanten Bereiche ab, von der Projektverwaltung über das Bautagebuch und die Auftragsabwicklung bis hin zur Buchhaltung. Ein zentrales Element ist die Projektverwaltung, die eine effiziente Organisation und Überwachung von Bauprojekten ermöglicht. Die Auftragsabwicklung umfasst Funktionen wie Offert- und Abrechnungsmanagement sowie NPK-Leistungsverzeichnisse. Im Bereich Buchhaltung bietet SORBA Module für Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, Lohnbuchhaltung und Finanzbuchhaltung. Zusätzlich stehen mobile Apps zur Verfügung, die den Zugriff auf wichtige Funktionen auch unterwegs ermöglichen.

Drohnendaten in den BIM-Prozess integrieren

In mySORBA können die mit Drohnen erstellten 3D-Modelle in den BIM-Prozess (Building Information Modeling) integriert werden. Die daraus gewonnenen Daten unterstützen die Mengenermittlung und Ausschreibung. Nach Abschluss der Bauarbeiten können die Drohnendaten genutzt werden, um den tatsächlichen Bauzustand mit den ursprünglichen Planungen abzugleichen und für die Endabrechnung heranzuziehen. Somit trägt die Kombination von Drohnentechnologie und SORBA-Software zu einer präzisen und effizienten Bauadministration bei.​

Drohnen im Bau auf dem Vormarsch

Drohnen revolutionieren das Bauwesen durch Effizienzsteigerung, verbesserte Sicherheit und Kostensenkung. Dennoch erfordern sie strategische Planung, um Herausforderungen wie Wetterbedingungen, Datenschutz und Schulungsbedarf zu bewältigen. Ihr Einsatz dürfte in der Schweiz weiter zunehmen und die Digitalisierung des Bauwesens vorantreiben.

Wie lange dauert es, bis meine Mitarbeiter für den Drohneneinsatz auf der Baustelle geschult sind?

Die Schulung für den Einsatz von Drohnen im Bauwesen dauert je nach Vorkenntnissen und Einsatzzweck zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen, wobei die Einweisung in rechtliche Bestimmungen, das Manövrieren von ferngesteuerten Flugrobotern wie Quadrocoptern und den sicheren Umgang mit Sensoren, GPS sowie Infrarot-Thermografie eine zentrale Rolle spielt. Besonders für die Baudokumentation mit Drohnen, die Beweissicherung oder Gebäude- und Gelände-Inspektionen, ist eine gründliche Schulung essenziell, um hochwertige Luftbilder, Videos und Vermessungsdaten unter verschiedenen Wetterbedingungen sicher zu erfassen. 

Welche alternativen Technologien gibt es zu Drohnen, die ähnliche Vorteile für Baustellen bieten?

Alternativ zu Drohnen im Bauwesen können ferngesteuerte Bodenroboter und 3D-Laserscanner eingesetzt werden, um den Baufortschritt zu dokumentieren und einsturzgefährdete Bereiche sicher zu analysieren. Diese Technologien ermöglichen hochauflösende Fotos, präzise Vermessungen und verbessern die Baustellensicherheit, insbesondere bei schwer zugänglichen Dächern oder gefährlichen Zonen. 

Kann eine Drohne auf der Baustelle bei schlechtem Wetter eingesetzt werden?

Drohnen im Bauwesen können bei schlechtem Wetter nur eingeschränkt eingesetzt werden, da Regen, starker Wind oder Schnee die Stabilität und Laufzeit der ferngesteuerten Flugroboter wie Quadrocopter beeinträchtigen. Speziell ausgerüstete Drohnen für die Baustellendokumentation und Baudokumentation können jedoch auch unter schwierigen Bedingungen Dächer inspizieren oder einsturzgefährdete Bereiche für digitale Observationen erfassen. 

Kann ich mit Drohnen auch Materialtransporte auf der Baustelle durchführen?

Ja, eine Drohne im Bauwesen kann für den Materialtransport auf der Baustelle genutzt werden, insbesondere für leichte Lasten in schwer zugänglichen oder einsturzgefährdeten Bereichen. Neben der Baustellendokumentation mit Drohnen trägt diese ferngesteuerte Technologie zur Digitalisierung der Bauprozesse bei und kann die Ausrüstung effizient zwischen verschiedenen Punkten transportieren. 

 

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