Modulares Bauen: Die smarte Lösung – von Tiny House bis Bürogebäude

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Modulares Bauen ist ein zentraler Bestandteil der Schweizer Baubranche und vereint Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit miteinander. Der Unterschied zu konventionellem Bauen: Anstatt Gebäude Stein für Stein zu errichten, werden standardisierte, fertige Bauelemente verwendet und vor Ort nur noch montiert. Diese modulare Bauweise spart Zeit, reduziert Kosten und ermöglicht eine wiederholbare Qualitätssicherung. Ob Wohnhäuser, Bürogebäude oder ganze Areale: Beispiele wie das ehemalige Sulzerareal Oberwinterthur mit seinen Siedlungen aus grossen Holzbauten zeigen, wie weit die Modulbauweise heute schon ist. Aber wie funktioniert diese Modulbauweise eigentlich genau? Und welche Vorteile bringt modulares Bauen? Wo liegen ihre Grenzen? Die Antworten auf all diese Fragen einschliesslich einer Definition für modulares Bauen bekommen Sie in diesem Blogartikel.

Definition: Was bedeutet modulares Bauen (Modulbauweise)?

Die modulare Bauweise ist per Definition ein innovatives Baukonzept, bei dem standardisierte Fertigteile, sogenannte Module, an anderer Stelle nach Mass vorgefertigt und erst auf der Baustelle zu Gebäuden zusammengesetzt werden. Dieses Prinzip ermöglicht einen Bauprozess, der schnell, effizient und nachhaltig ist.

Modulare Bauweise: Welche Typen gibt es?

Es gibt verschiedene modulare Bauweisen, die sich in ihrer Konstruktionsweise und den eingesetzten Bauelementen unterscheiden:

1. Skelettbau

Der Skelettbau basiert auf einem tragenden Gerüst, das meist aus Stahl, Holz oder Stahlbeton besteht. Die Hauptlast des Gebäudes wird von diesem Traggerüst getragen, während die Wände nicht tragend sind und flexibel eingesetzt werden können.

Merkmale:

  • Hohe Gestaltungsfreiheit durch die Trennung von Tragstruktur und Raumaufteilung
  • Anpassungsfähigkeit und Erweiterbarkeit des Gebäudes
  • Einsatz in Bürogebäuden, Gewerbebauten und modernen Wohnhäusern

2. Grosstafelbau

Beim Grosstafelbau werden grossformatige Wand-, Decken- und Dachelemente industriell vorgefertigt und dann auf der Baustelle montiert. Diese Bauweise ermöglicht eine besonders schnelle Errichtung des Gebäudes.

Merkmale:

  • Kurze Bauzeiten durch hohen Vorfertigungsgrad
  • Hohe Massgenauigkeit und Qualität durch industrielle Fertigung
  • Häufig im Wohnungsbau, bei Mehrfamilienhäusern und öffentlichen Gebäuden verwendet

3. Plattenbau

Der Plattenbau ist eine Weiterentwicklung des Grosstafelbaus, bei der standardisierte, vorgefertigte Betonplatten zu Wohnblöcken zusammengesetzt werden. Diese Bauweise wurde insbesondere in der Nachkriegszeit für den schnellen und kostengünstigen Wohnungsbau genutzt.

Merkmale:

  • Effiziente und kostengünstige Bauweise
  • Modulare, oft serielle Bauweise mit wiederholenden Elementen
  • Bekannt aus dem sozialistischen Wohnungsbau, aber auch in moderner Form weiterentwickelt

Jede dieser modularen Bauweisen hat ihre spezifischen Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Bauprojekte – von flexiblen Gewerbebauten über schnelle Wohnungsbauprojekte bis hin zu standardisierten Grossprojekten.

Unterschied zur traditionellen Bauweise

Im Gegensatz zum konventionellen Bau werden Module nicht vor Ort errichtet, sondern in der Fabrik gefertigt. Das spart Zeit, Kosten und sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität. Zudem ermöglicht die modulare Bauweise eine witterungsunabhängige Produktion, wodurch Verzögerungen auf der Baustelle minimiert werden. Die vorgefertigten Module werden just-in-time geliefert und auf der Baustelle schnell montiert. Dadurch lassen sich Bauzeiten erheblich verkürzen und Projekte effizienter realisieren.

Typische Einsatzbereiche für modulares Bauen

Mit der Modulbauweise lassen sich Gebäude schnell und wiederholbar errichten – perfekt für Projekte, die Effizienz, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit erfordern. Die modulare Bauweise wird vor allem in folgenden Bereichen genutzt:

  • Wohnbau: Modulares Bauen eignet sich besonders für den Wohnungsbau, da Mehrfamilienhäuser effizient und kostengünstig erstellt werden können. Durch den hohen Vorfertigungsgrad lassen sich Bauzeiten verkürzen, während die Qualität der einzelnen Module durch industrielle Fertigung sichergestellt wird. Besonders bei gross angelegten Wohnprojekten oder sozialem Wohnungsbau spielt diese Bauweise eine wichtige Rolle.
  • Gewerbebau: In der Wirtschaft sind flexible Raumlösungen gefragt. Modulare Bürogebäude können schnell errichtet, erweitert oder umgestaltet werden, um sich an veränderte Bedürfnisse anzupassen. Dies ist besonders vorteilhaft für Start-ups, temporäre Bürogebäude oder Unternehmensstandorte mit schnellem Wachstum.
  • Öffentliche Gebäude: Schulen, Kindergärten und Kliniken profitieren von der schnellen Umsetzung und der Möglichkeit, Gebäude modular zu erweitern. Gerade im Bildungsbereich, wo oft kurzfristig neuer Platz für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden muss, sind modulare Schulgebäude eine effiziente Lösung. Auch Krankenhäuser setzen zunehmend auf modulare Bauweisen, um Stationen oder ganze Gebäudeteile rasch zu ergänzen.
  • Infrastrukturprojekte: Auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur wird modulares Bauen eingesetzt, beispielsweise für Brücken, Bahnhöfe oder Parkhäuser. Durch den Einsatz vorgefertigter Elemente lassen sich Verkehrswege schneller wieder nutzbar machen, wodurch Sperrzeiten minimiert werden.

Worin bestehen die Vorteile des modularen Bauens?

Ob Wohnhäuser, Büros oder ganze Schulen – modulares Bauen ist eine gut durchdachte Bauweise, die viele Vorteile bringt – denn der Modulbau ist eine ziemlich clevere Alternative zur traditionellen Bauweise. Was aber ist so gut daran, wenn man ein solches Bausystem anwendet? Hier sind die grössten Vorteile der Modulbauweise auf einen Blick:

  • Schnellere Bauzeit: Dank fertiger Module wird parallel zur Baustellenvorbereitung gebaut. Das spart jede Menge Zeit.
  • Kosteneffizienz: Durch standardisierte Prozesse und weniger Materialverschwendung entstehen günstigere Baukosten.
  • Nachhaltigkeit: Weniger Abfall, energieeffiziente Produktion und Wiederverwendbarkeit machen die modulare Bauweise besonders umweltfreundlich.
  • Flexibilität: Gebäude lassen sich leicht erweitern, anpassen oder sogar versetzen – perfekt für dynamische Anforderungen.
  • Qualitätskontrolle: Da die Module unter kontrollierten Bedingungen gefertigt werden, ist die Qualität durchgängig hoch und wiederholbar.
 

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Tiny House in den Bergen: Modulares Bauen besticht dadurch, dass witterungsunabhängig in einem Werk vorproduziert werden kann.

Modulares Bauen: Herausforderungen, die es zu meistern gilt

So effizient und innovativ die modulare Bauweise auch ist – sie bringt einige Hürden mit sich, die beachtet werden müssen. Hohe Anfangsinvestitionen für Fertigungsstätten und Maschinen machen den Einstieg kostspielig. Zudem stellt die Logistik eine Herausforderung dar, da die vorgefertigten Module sicher und wirtschaftlich zur Baustelle transportiert und dort präzise montiert werden müssen.

Balance zwischen Flexibilität und Standardisierung

Auch in der traditionellen Bauindustrie gibt es Vorbehalte gegenüber der modularen Bauweise, da sie bewährte Abläufe verändert. Zusätzlich sind baurechtliche Vorschriften je nach Region unterschiedlich, was die Planung erschweren kann. Ein weiteres Spannungsfeld ist die Abwägung zwischen Designfreiheit und Standardisierung: Während vorgefertigte Module die Bauzeit verkürzen und Kosten senken, kann die Individualität darunter leiden. Doch mit der richtigen Strategie lassen sich diese Herausforderungen bewältigen – und die Vorteile der modularen Bauweise voll ausschöpfen.

Beispiele für modulares Bauen in der Schweiz

In der Schweiz gewinnt das modulare Bauen zunehmend an Bedeutung, da es schnelle, nachhaltige und flexible Lösungen für verschiedene Bauvorhaben bietet. Hier sind vier bemerkenswerte Beispiele für modulares Bauen. Diese Projekte verdeutlichen die vielseitige Anwendungsmöglichkeiten der modularen Bauweise in der Schweiz:

  • Schulhaus Bellach: Dieses Schulgebäude zeigt, wie modulare Bauweise in der Bildungseinrichtung eingesetzt werden kann, um schnelle Erweiterungen zu ermöglichen.
  • Mehrfamilienhaus Lenzburg: Ein gutes Beispiel für den Einsatz von Modulen im Wohnbau, das schnelle Bauzeiten und hohe Energieeffizienz vereint.
  • Schulhaus Pieterlen: Das Schulgebäude in Pieterlen beweist, wie Modulbauweise in der öffentlichen Infrastruktur genutzt werden kann, um schnelle und funktionale Lösungen zu schaffen.
  • Schulhaus Biel: Auch hier wurde die modulare Bauweise verwendet, um eine schnelle und kosteneffiziente Lösung für eine Bildungseinrichtung zu realisieren.

Modulares Bauen mit Softwarelösungen von SORBA

SORBA bietet eine Bau-Gesamtlösung, die speziell auf die Bedürfnisse von Bauunternehmen zugeschnitten ist. Diese Software ermöglicht eine präzise Planung und Steuerung des Bauprozesses, indem sie Funktionen wie Auftragsabwicklung, Rapportierung, Zeiterfassung und Buchhaltung integriert. ​

Mit SORBA Logistik der Modulmontage koordinieren

Durch die digitale Unterstützung von SORBA können Bauunternehmen die Logistik der Modulmontage auf der Baustelle effizient koordinieren, Kosten überwachen und die Qualitätssicherung gewährleisten. Diese Synergie führt zu kosteneffizienten und qualitativ hochwertigen Bauprojekten, die den gesamten Bauprozess transparenter und effektiver gestalten.​

Wiederholbare Abläufe werden durch Software optimal unterstützt

Die modulare Bauweise profitiert von standardisierten Prozessen und wiederholbaren Abläufen, die durch SORBA-Softwarelösungen optimal unterstützt werden. Im Vergleich zu traditionellen Bauweisen ermöglicht dieser Ansatz eine flexiblere Anpassung an unterschiedliche Projektanforderungen und trägt zur Optimierung des gesamten Bauprozesses bei.​

SORBA im modularen Bauprozess eine zukunftsweisende Strategie

Insgesamt zeigt sich, dass die Integration von SORBA in den modularen Bauprozess eine zukunftsweisende Strategie darstellt, um den steigenden Anforderungen der Bauindustrie gerecht zu werden.

Modulares Bauen: Schnell, flexibel, nachhaltig

Modulares Bauen revolutioniert die Bauindustrie durch kürzere Bauzeiten, geringere Kosten und hohe Nachhaltigkeit. Vorproduzierte Module ermöglichen eine schnelle Montage vor Ort und garantieren eine gleichbleibend hohe Qualität. Mit der richtigen Planung und digitalen Lösungen wird diese Bauweise zur idealen Antwort auf die Herausforderungen der modernen Architektur.

Was sind die Vorteile von Modulhäusern?

Die modulare Bauweise ermöglicht durch Vorfertigung einzelner Module eine witterungsunabhängige, serielle Produktion, die eine deutliche Bauzeitverkürzung und Kosteneffizienz bietet – vergleichbar mit der Fertigung am Fliessband. Dank der flexiblen Konstruktion können die Strukturelemente nahtlos zusammengesetzt und an individuelle Bedürfnisse angepasst werden, wodurch eine hohe Gestaltungsfreiheit entsteht – von Tiny Houses bis hin zu grossflächigen Fertighäusern.

Ist modulares Bauen günstiger?

Modulares Bauen kann günstiger sein als traditionelle Bauweisen, da die standardisierte und serielle Fertigung von Modulen in witterungsunabhängigen Werkshallen Zeit und Material spart. Durch die flexible und vielseitige Modulbauweise, die sich aus Fertigteilen zusammensetzt und in Bauformen wie Skelettbau, Plattenbau oder Grosstafelbau wiederholt, lassen sich Transport- und Montagekosten optimieren – besonders gilt das für Fertighäuser, Tiny Houses und Schwerlasttransporte.

Wie hoch sind die Kosten für einen Modulbau in der Schweiz?

Die Kosten für einen Modulbau in der Schweiz variieren je nach Grösse, Ausstattung und Anforderungen. Durch die serielle, standardisierte Fertigung in der modularen Bauweise sind die Module witterungsunabhängig vorproduziert, werden per Schwerlasttransport geliefert und vor Ort flexibel zusammengesetzt, wodurch im Vergleich zum traditionellen Massivbau Zeit und Kosten gespart werden können.

Wo darf man Modulhäuser bauen?

Modulhäuser dürfen je nach lokalen Bauvorschriften auf Grundstücken errichtet werden, die für Wohn- oder Gewerbezwecke zugelassen sind, wobei Genehmigungen ähnlich wie bei traditionellem Bauen erforderlich sind. Da das modulare Bauen auf der modularen Bauweise basiert – eine seriell gefertigte, standardisierte und vielseitig einsetzbare Form des Fertigteilbaus, bei der einzelne Module zu einem Gebäude zusammengesetzt werden –, lässt es sich flexibel in viele bestehende Bebauungspläne integrieren.

 

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