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06.04.18 17:45

3 einfache Tipps für das Online-Marketing von KMUs im Bau


Severines-Marketingtipp

Séverine Gremper, Online Marketing Verantwortliche bei uns, ist seit Oktober 2017 Teil der SORBA Software Familie. Sie kommt aus Lausanne und ist vor 5 Jahren nach St. Gallen gezogen, um an der Universität St. Gallen zu studieren. Zur Zeit studiert sie ihren Master in Marketing-, Dienstleistungs-, und Kommunikationsmangement und hilft uns fit für die Online-Welt zu werden. Wir haben Sie gebeten einige Marketing-Tipps für KMUs in der Baubranche zu verfassen und freuen uns Ihnen diese mit auf dem Weg zu geben.

Wir sehen tagtäglich, dass viele Kunden von uns noch keine Webseite haben. Eine Webseite an sich ist nicht mal mehr die einzige Möglichkeit digital präsent zu sein, es gibt einige Alternativen. Heutzutage ist jedoch der Online-Auftritt eines Unternehmens nicht mehr wegzudenken, auch in der Baubranche.

Viel Zeit wird draussen auf der Baustelle verbracht und dadurch bleibt nicht mehr viel übrig für administrative bzw. kommunikative Arbeiten. Auch in kleinen Unternehmen sollte die Online-Marketing-Arbeit nicht vernachlässigt werden. Sie kann besonders in Branchen mit einem dichten Netz an Konkurrenten den Unterschied bedeuten und die Entscheidung Ihrer potenziellen Kunden beeinflussen. Mit ein wenig Planung und Aufwand können wirksame Online-Marketing Aktivitäten aufgebaut werden, die Sie professioneller wirken lassen und sich nach und nach zu einem detaillierten Marketing-Konzept ausbauen lassen.

1) Die Webseite

Die lange einzige Möglichkeit im Internet wirklich präsent zu sein, war bisher die Webseite. In den letzten Jahren sind viele weitere Formate hinzugekommen, wie Informationen über Ihr Unternehmen digital platziert werden können, aber die Internetseite gehört weiterhin zu den wichtigsten Möglichkeiten.

Die digitale Präsenz über eine Webseite ermöglicht Ihnen Informationen wie Standort, Kontaktdaten, Ansprechpersonen, Unternehmensbeschreibungen, Branchenzugehörigkeit, erfolgreiche Referenzen, Produkte & Dienstleistungen klar und strukturiert darzustellen. Sie merken, es sind einige Informationen die man benötigt bzw. zusammenfassen sollte. Schlussendlich entscheiden Sie, wie viel sie im World Wide Web teilen möchten, aber bedenken Sie, alle Informationen, die einen Wettbewerbsvorteil bedeuten könnten oder Ihnen eine bessere Platzierung in Suchmaschinen wie Google oder Bing verschaffen, sind relevant.

Es gibt zwei unterschiedliche Vorbereitungsphasen vor der Umsetzung einer Webseite. Sie können die beiden Prozesse parallel bearbeiten: zum einen die strategischen Vorbereitungen, zum anderen die technischen und digitalen Vorbereitungen.

Bevor Sie beginnen einen Webauftritt zu planen und dessen Inhalte zu erstellen, sollten Sie sich bewusst sein, was überhaupt Ihre Ziele für Ihre digitale Präsenz sind. Formulieren Sie diese schriftlich, damit Sie im fortschreitenden Prozess immer wieder einen Blick darauf werfen können und sich an die Kernaussagen erinnern. Wer ist Ihre Zielgruppe? Wie können ihre Ziele in der analogen Welt unterstützt werden durch die digitale Welt? Wie viel Zeit möchten Sie in die digitale Kommunikation investieren? Was für ein Budget steht zur Verfügung? Möchten Sie sich selbst um den Aufbau der Internetseite kümmern oder verlassen Sie sich auf die Unterstützung einer Webagentur? Das sind einige Fragen, die Sie erst einmal verarbeiten und für Ihr Unternehmen entscheiden müssen.

Technische Dinge, die Sie unbedingt klären sollten, sind zum Beispiel Domain, Webhosting und Plattform für Ihre Internetseite. Eine Domain ist sozusagen der nachfolgende Teil nach dem www. – also zum Beispiel www.google.ch. Viele Bauunternehmer besitzen schon eine eigene Domain, da Sie professionelle und personalisierte E-Mails verschicken möchten. Sobald Sie Ihren Firmennamen oder einen Markennamen hinter dem @....ch besitzen, können Sie diese Domain auch für Ihre Internetseite nutzen. Fragen Sie Ihren technischen Ansprechpartner einfach nach einer Aufschaltung für das passende System. Das Hosting bzw. die Plattform ist die nächste Frage, die Sie für sich beantworten sollten. Ersteres ist für komplexe Internetseiten geeignet und bedarf deutlich mehr technischem Verständnis und Anpassungen. Wenn Sie einfach eine Plattform für Internetseiten mit Baukasten wählen, sind Sie eher auf der sicheren Seite, wenn Sie nicht so viel Zeit mit der Einrichtung und Installation von Web-Applikationen verbringen wollen. Es gibt dafür viele Internetseiten-Anbieter wie WordPress, Joomla, Jimdo, WIX oder Squarespace. Auf diesen Seiten wir ausführlich beschrieben, wie Sie Inhalte erstellen, die Seite online schalten und wie Ihre eigene Domain wie musterbetrieb.ch auf diese neue digitale Präsenz verweist.

Beachten Sie bei Ihren Inhalten, dass Sie authentische und qualitative Medien verbreiten. Es lohnt sich in der Tat sich ein bisschen Zeit zu nehmen und gute Mitarbeiterporträts zu machen oder die Kundenprojekte bei guten Lichtverhältnissen visuell zu verewigen. Besonders wenn Sie Ihre Inhalte für mehrere Medien wie auch Facebook oder Instagram verwenden wollen, benötigen Sie aussagekräftige und professionelle Fotos. Das Gute: Sie brauchen nicht immer einen Fotografen oder die teuerste Systemkamera. Heute können Sie mit Ihrem Smartphone und einigen Tipps richtig gute Ergebnisse erzielen. Wenn wir an die schriftlichen Inhalte denken, dann müssen Sie auch dort zielorientierte Formulierungen wählen. Möchten Sie besonders gut zu einzelnen Suchbegriffen im Internet gefunden werden? Dann müssen Sie diese Begriffe auch in Ihren Texten einbinden und Sie umschreiben. Man nennt diese Art von Vorbereitung Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO.

Sie haben vielleicht gemerkt, dass das Thema Internetseite an sich mit einigem Aufwand verbunden ist. Wir hoffen aber, dass dieser kleine Einblick Ihnen eine mögliche Orientierung gibt, wo Sie sich informieren können und was Sie beachten sollten. Suchen Sie sich vielleicht auch Unterstützung im Freundeskreis oder professionell in der Region.

Als letzten Tipp möchten wir bezüglich der Erstellung eines Internetauftritts auf die Tipps des Bundesrates verweisen: Grundregeln für den Internetauftritt.

2) Facebook-Seite oder andere soziale Profile

Zusätzlich zu einer Webseite oder anstelle dieser, besonders für sehr kleine Unternehmen, kann eine Facebook Seite erstellt werden. Der grosse Vorteil ist dessen kostenlose Nutzung und die grosse Reichweite die Ihnen das soziale Netzwerk bietet. Unterschätzen Sie jedoch trotzdem nicht den redaktionellen Aufwand für die Pflege. Eine Stunde Zeit pro Woche ist sicherlich realistisch, um einen Beitrag pro Woche zu planen, erstellen und veröffentlichen. Dies können Beiträge über aktuelle Projekte, Aktionen, Antworten auf häufigen Fragen und Kundenreferenzen sein. Für deutlich weniger Aufwand können ebenfalls Brancheninformationen von anderen Seiten geteilt werden – Seien Sie gut vernetzt und bleiben Sie auf dem neuesten Stand was Ihre Branche angeht und folgen Sie interessanten Seiten und Unternehmen, die vielleicht auch für Ihre Zielgruppe spannend sein könnten.

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Facebook kann kleinen Unternehmen das aufwendige Erstellen einer Webseite ersparen und teilweise einen Unternehmensblog ersetzen. In einem späteren Zeitpunkt können Sie auch kostengünstig und gezielt Facebook-Werbung aufschalten und eine Zielgruppe definieren, die Ihren potenziellen Käufern am meisten ähnelt.

Soziale Netzwerke sind schon lange nicht mehr nur Orte im Web, an denen nur junge Nutzer miteinander kommunizieren. Die Altersgruppe 40+ zum Beispiel ist eine der am stärksten wachsenden Nutzergruppen bei Facebook. Natürlich können Sie besonders junge Zielgruppen gut ansprechen und durch eine richtige Positionierung vielleicht geeignete gute Auszubildende finden, aber auch die Entscheidungsträger von grossen Projekten sind mittlerweile im sozialen Netz zu finden.

Wichtig ist, dass Ihre Informationen immer korrekt bleiben. Eventuell werden Sie es nicht schaffen regelmässig etwas zu posten oder in einem festen Intervall Beiträge zu veröffentlichen, aber feste Informationen wie Kontaktdaten, Firmenadresse und Öffnungszeiten dürfen auf keinen Fall fehlerhaft sein. Für potenzielle Kunden ist die Richtigkeit von diesen Daten essenziell.

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Kleiner Tipp: Wir haben in unseren eigenen Recherchen besonders verzeichnen können, dass Instagram ein sehr gefragtes soziales Netzwerk im Gartenbau ist. Besonders in dieser Branche steht die visuelle Präsentation an vorderster Stelle und Sie als Gartenbauer haben auch genügend Quellen für qualitative und beeindruckende Beiträge. Vielleicht benutzen potenzielle Kunden in Ihrer Region und ihrem Umfeld ebenfalls Instagram im Alltag und würden sich über regelmässige Beiträge und Inspirationen im Bereich Gartenbau sehr freuen? Wie bei der Internetseite geht es bei den sozialen Netzwerken um das Verstehen Ihrer Zielgruppe. Vermuten Sie nicht nur, sondern fragen Sie doch mal frech nach, wenn sie einen Garten gerade angelegt haben, ob der Kunde so etwas wie Instagram oder Facebook nutzt. Diesen Tipp können Sie auch auf andere Branchen ausweiten. Eine Recherche im Netz oder in den Applikationen des sozialen Mediums kann Ihnen Aufschluss darüber geben, ob die Themen Ihrer Branche vertreten sind oder nicht.

3) Google MyBusiness

Ein besonders einflussreiches Werkzeug in Ihrer digitalen Strategie kann der Brancheneintrag von Google sein. Heute ist es nicht mehr so wichtig, dass Sie in unterschiedlichen gedruckten Branchenbüchern kostenpflichtige Einträge buchen. Die Nutzer von heute und ein grosser Teil Ihrer Kunden wird bestimmt die Suchmaschine zur Rate ziehen und so an Adresse, Telefonnummer und Branche kommen wollen. Das Zauberwort ist Google MyBusiness.

Richtig eingesetzt kann Google MyBusiness nicht nur in allen Google Apps (Google Maps, Google Suche, Google+ …) Interessenten mit den richtigen Informationen zu Ihrem Unternehmen versorgen, ein richtig gepflegter Eintrag in Google MyBusiness erhöht auch Ihre Relevanz bei den Suchergebnissen. Unternehmen, die so gelistet sind und ordentlich gepflegt werden, erhalten bessere Positionierungen in der hauseigenen Suchmaschine. Öffnungszeiten sind ein gutes Beispiel, wie hilfreich das Web für Sie sein kann. Zu anstehenden Feiertagen, Ferien oder möglichen temporären Veränderungen können Sie einfach die Öffnungszeiten anpassen und nach dem definierten Zeitraum springen die Uhrzeiten automatisch auf Ihre Standardöffnungszeiten zurück. Sie werden sich wundern, wie viele Google-Nutzer Ihr Unternehmen schon über die Suchmaschine gesucht haben.

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Durch Bewertungen und Rezensionen haben Sie eine weitere Möglichkeit sich gegenüber ihren regionalen Konkurrenten positiv zu positionieren. Sucht jemand nach "Gartenbau in Romanshorn" finden sich einige Anbieter, die diese Leistung in der Stadt Romanshorn und Umgebung durchführen. Ein richtig gepflegtes Google MyBusiness Konto ermöglicht es Ihren Kunden auch eine Bewertung vorzunehmen. Sie können Ihre Kunden dazu auch aktiv motivieren, in dem Sie einen Newsletter an alle versenden und Sie darum bitten, Ihre Erfahrungen mit Ihrem Unternehmen in der Rezension zu teilen.



Am Ende jeder Marketingaktivität, auch im digitalen Bereich, steht die authentische Kommunikation Ihrer Ziele, Leistungen und Ihres Profils an alle Ihre potenziellen Kunden und Kontakte. Verstellen Sie sich nicht und suchen Sie sich die Vorteile Ihrer Position heraus. Und das wichtigste: Denken Sie daran, sie können nicht nicht kommunizieren. Auch ein nicht existierender digitaler Auftritt vermittelt Ihren Kunden und Interessenten eine Abwesenheit und eine Entscheidungshaltung über die Priorität dieses Kommunikationskanals. Also lassen Sie die Interpretation Ihrer Kommunikationsstrategie nicht in die Hände anderer fallen und beeinflussen Sie selbst Ihre Wirkung auf Kontakte in Ihrem Umfeld.

Ich hoffe, Sie konnten etwas über Online-Marketing für KMUs in der Baubranche lernen. Schreiben Sie und doch weiter unten in den Kommentaren welche Erfahrung Sie mit digitaler Kommunikation gemacht haben.