Baugarantieversicherung: Mehr Flexibilität und Effizienz für Bauunternehmen

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In der Bauwirtschaft sind Vertrauen, finanzielle Stabilität und effiziente Prozesse zentrale Erfolgsfaktoren. Baugarantien spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie sichern vertragliche Verpflichtungen ab und schaffen Vertrauen bei Auftraggebern, Investoren und öffentlichen Stellen. Doch während Bankgarantien lange Zeit als Standard galten, setzen immer mehr Unternehmen auf Versicherungslösungen – nicht zuletzt, weil sie flexibler, kosteneffizienter und digital integrierbar sind. Dieser Beitrag zeigt, warum Baugarantieversicherungen ein strategisches Instrument für moderne Bauunternehmen sind und wie Digitalisierung und Marktführer neue Standards setzen.

Baugarantien – ein strategisches Instrument für Bauunternehmen

Das Bauprojekt läuft, die Rechnungen stapeln sich – und plötzlich stockt die Schlusszahlung, weil eine Garantie fehlt. Oder Sie möchten an einer Ausschreibung teilnehmen, aber ohne die passende Baugarantie bleibt die Tür verschlossen. Solche Situationen sind im Baualltag keine Seltenheit. Doch es gibt Lösungen, die nicht nur Sicherheit bieten, sondern auch Flexibilität und Effizienz: Baugarantieversicherungen.

Baugarantien sind mehr als nur eine formale Absicherung. Sie sind ein zentrales Steuerungsinstrument im Projektgeschäft. Typische Garantiearten sind:

  • Gewährleistungsgarantien: Decken Mängelansprüche nach Bauabnahme ab. Auch Werkgarantien genannt.
  • Erfüllungsgarantien: Sichern die vertragsgemässe und fristgerechte Ausführung der Bauleistung ab.
  • Anzahlungsgarantien: Schützen den Auftraggeber bei Vorauszahlungen.
  • Absichtserklärungen: Nachweis der Garantiefähigkeit bei der Angebotseinreichung.

 

Liquidität sichern mit den richtigen Garantien

Baugarantien sind nicht nur ein formaler Bestandteil von Werkverträgen – sie haben direkte Auswirkungen auf die Liquidität und den Cashflow eines Unternehmens. In der Praxis zeigt sich das sehr deutlich:

  • Ohne Gewährleistungsgarantie wird die Schlusszahlung oft nicht freigegeben. Auftraggeber sichern sich damit gegen spätere Mängel ab – fehlt die Garantie, bleibt ein erheblicher Teil der Vergütung blockiert.
  • Ohne Erfüllungsgarantie ist die Teilnahme an Ausschreibungen oder die Vergabe von Neuaufträgen häufig ausgeschlossen. Öffentliche und private Auftraggeber verlangen diese Sicherheit als Standard.
  • Ohne Anzahlungsgarantie erfolgt keine Vorauszahlung – was insbesondere bei materialintensiven Projekten zu Liquiditätsengpässen führen kann.

Diese Zusammenhänge machen deutlich: Baugarantien sind ein zentrales Steuerungsinstrument für die Liquidität. Wer sie strategisch einsetzt – etwa durch Versicherungslösungen statt Bankgarantien – kann nicht nur Kosten sparen, sondern auch die eigene Handlungsfähigkeit im Projektgeschäft sichern.

 

Abstrakte Garantien versus Solidarbürgschaften

Ein zunehmend beobachtbarer Trend im Bauwesen ist die Forderung nach abstrakten Garantien auf erste Anforderung gemäss Art. 111 OR. Diese Garantieform verpflichtet den Garanten zur Zahlung, ohne Substantiierung und sobald der Begünstigte dies verlangt – ohne Prüfung, ob tatsächlich ein Anspruch besteht. Das bedeutet: Selbst bei unbegründeten Forderungen kann der Garant zur Zahlung verpflichtet sein, was für das garantierende Unternehmen ein erhebliches Risiko darstellt.

Diese Praxis mag aus Sicht des Auftraggebers attraktiv erscheinen, da sie maximale Sicherheit bietet. Für Bauunternehmen hingegen kann sie zu Liquiditätsengpässen, Rechtsstreitigkeiten und Reputationsrisiken führen – insbesondere dann, wenn Garantien leichtfertig oder missbräuchlich gezogen werden.

Deshalb ist es aus Sicht der garantierenden Partei ratsam, wann immer möglich auf Solidarbürgschaften gemäss Art. 496 OR zu bestehen. Diese sind akzessorisch, das heisst: Die Bürgschaft ist an das Bestehen der Hauptschuld gebunden. Der Bürge kann sämtliche Einreden aus dem Hauptvertrag geltend machen – etwa, dass die Leistung ordnungsgemäss erbracht wurde oder dass der Anspruch verjährt ist.

Solidarbürgschaften bieten somit einen ausgewogenen Schutz für beide Seiten: Sie sichern den Auftraggeber ab, ohne das garantierende Unternehmen nutzlos zu exponieren. Bereits bei der Vertragsverhandlung sollte daher auf die Formulierung der Garantiebedingungen geachtet werden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Rechtsdienst oder einem spezialisierten Versicherer kann helfen, faire und rechtssichere Lösungen zu etablieren.

 

Versicherungslösungen statt Bankgarantien: Mehr Flexibilität, weniger Kosten

Traditionell wurden Baugarantien über Banken abgewickelt. Doch diese Lösung hat entscheidende Nachteile: Bankgarantien belasten die Kreditlimiten, binden Liquidität und sind oft mit hohen Gebühren verbunden. Zudem sind die Prozesse häufig träge und wenig flexibel.

Versicherungslösungen bieten hier eine attraktive Alternative:

  • Schonung der Kreditlinien: Versicherungen belasten nicht die Kreditlimite bei der Hausbank.
  • Liquiditätserhalt: Keine oder deutlich geringere Sicherheitsleistungen erforderlich.
  • Kostenvorteile: Prämien sind oft günstiger als Bankgebühren.
  • Schnelligkeit und Flexibilität: Versicherer agieren pragmatischer und schneller – ein klarer Vorteil bei kurzfristigen Projektstarts.

Immer mehr führende Bauunternehmen setzen auf Versicherungslösungen – nicht nur aus Kostengründen, sondern weil sie strategisch denken. Sie nutzen Baugarantieversicherungen gezielt zur Steuerung ihrer Liquidität, zur Optimierung ihrer Bonität und zur Professionalisierung ihrer Prozesse.

Wer bei einer Schweizer Versicherung eine Garantielimite beantragen will, sollte ein paar Unterlagen bereithalten: Meistens reicht die Jahresrechnung des vergangenen Geschäftsjahres und ein aktueller Auszug aus dem Betreibungsregister, manchmal ergänzt durch einen Zwischenabschluss oder Businessplan – vor allem bei neueren Firmen. Je nach Bonität kann auch eine Sicherheit verlangt werden. Klingt nach viel? Ist aber meist schnell erledigt – und öffnet die Tür zu flexiblen Garantielösungen.

Digitalisierung als Effizienztreiber

Die Digitalisierung hat auch im Garantiegeschäft Einzug gehalten – und das mit spürbarem Mehrwert. Moderne Plattformen ermöglichen es, Garantien vollständig digital zu beantragen, zu verwalten und zu überwachen. Das reduziert nicht nur den administrativen Aufwand, sondern erhöht auch die Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Ein Beispiel dafür ist Helvetia, einer der führenden Anbieter im Bereich Baugarantieversicherungen in der Schweiz. Mit dem digitalen Tool PUKAU bietet Helvetia eine vollständig onlinebasierte Lösung zur Beantragung, Verwaltung und Überwachung von Baugarantien. Das Tool ermöglicht:

  • die einfache und schnelle Ausstellung von Garantien rund um die Uhr
  • die digitale Verwaltung bestehender Garantien
  • transparente Übersicht über Limiten und Engagements

Unternehmen, die solche Lösungen nutzen, setzen neue Standards in der Branche und verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Mehr dazu unter:
www.helvetia.ch/baugarantie

Fazit

Die Baugarantieversicherung ist weit mehr als eine Alternative zur Bankgarantie – sie ist ein strategisches Instrument für moderne Bauunternehmen. Sie schafft finanzielle Freiräume, erhöht die Flexibilität und lässt sich nahtlos in digitale Prozesse integrieren. Wer heute auf Versicherungslösungen setzt, profitiert nicht nur operativ, sondern positioniert sich auch langfristig als innovativer und verlässlicher Partner im Bauwesen.

Tipp für Bauunternehmen:
Prüfen Sie Ihre aktuelle Garantiepolitik und sprechen Sie mit einem spezialisierten Anbieter. Oft lassen sich bereits mit kleinen Anpassungen grosse Effizienzgewinne erzielen.



 

 

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