Der Schweizer BIM Kongress 2018 fand in diesem Jahr wieder in Basel statt. Building Information Modelling ist in der Baubranche in aller Munde, sei es auf der Planer-, Ausführungs- oder Softwareebene. Bereits am ersten Tag fanden diverse Podiumsdiskussionen statt und Gäste aus diversen Bau-Unternehmen, der Politik und Bildung waren anwesend. SORBA war mit buildup und anderen Partner aus der Baubranche mit einem gemeinsamen Stand vertreten. Wir von der SORBA haben unter anderem die Integration der Swiss BIM Library von buildup gezeigt und das nagelneue Modul zur direkten Materialbestellung mit der HG COMMERCIALE vorgeführt. In diesem Blogpost fassen wir unsere Haupterkenntnisse aus dieser zweitätigen Veranstaltung rund um den BIM-Kongress zusammen.
Thema der Anfangsdiskussion war die Digitalisierung. Trends wie die Individualisierung der Gesellschaft, stetig wachsender Konkurrenzkampf oder Internet der Dinge (vernetzte Objekte) wurden genannt, die die Baubranche zum digitalen Wandel vorantreibt. Herr Christoph Meili, Mitbegründer der Company Factory AG und Herr Benoît Demierre, StV Generaldirektor Losinger Marazzi hoben die Wichtigkeit hervor, aus Sicht vom Endkunden zu denken. Im Prozess der Digitalisierung kann dies schnell vergessen werden. Schlussendlich wird für den Bewohner gebaut, damit dieser sich in einem angenehmen Wohnraum wohlfühlt. Auch die Mitarbeiter sollten nicht vernachlässigt werden. Die Digitalisierung löst jedoch auch eine gewisse Angst auf der Baustelle aus. «Wird es meinen Job noch in 10 Jahren geben?» oder «was bedeutet Digitalisierung für die Baubranche?» sind Fragen, die häufig auftauchen.
Herr Viktor Sigrist, Direktor der Hochschule Luzern erkennt diesen Wandel: «Shift happens» sagte er lachend während einer Podiumsdiskussion. Digitales Bauen sei nicht nur Building Information Modelling oder iPads für die Mitarbeiter zur Verfügung stellen, sondern das «ganze Drumherum». Die Betrachtung des gesamten Prozesses von der Planung über den Bau, bis zum Gebäudebetrieb, bis zur Durchführung mit einer guten Zusammenarbeit aller beteiligten Partner sei entscheidend. Rund um das Thema BIM und die ganzheitliche Digitalisierung der Bauwirtschaft wird das Stichwort «Kollaboration» immer bedeutender.
Bild: Stufenplan Schweiz, Bauen Digital Schweiz
Dies verdeutlicht der „Stufenplan Schweiz“ für die BIM-Anwendung, der von Bauen Digital Schweiz erstellt wurde. Durch die vier Stufen, namentlich Planung, Kollaboration, Automatisierung und Kommunikation müssen alle Prozessbeteiligten aktiv mitwirken, um einen Mehrwert und Transparenz zu schaffen. «Die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten auf Basis virtueller Bauwerkmodelle ermöglicht nicht nur präzise Leistungsvorhersagen, sondern auch eine bessere Kollaboration und eine einfachere Koordination» (Quelle: Stufenplan Bauen Digital Schweiz). Heute steht die Schweizer Bauwirtschaft auf Stufe 0, da noch keine übergreifenden digitalen strukturierten Datenmodelle im Einsatz sind.
Wir konnten während der gesamten Veranstaltung feststellen, dass BIM ein fester Bestandteil der Baubranche geworden ist. Die Verankerung dieser neuen Technologie ist jedoch noch nicht vollständig fortgeschritten. Während einige Architekturbüros und Planer sich die Arbeit ohne BIM fast nicht mehr vorstellen können, ist es für andere noch lange nicht selbstverständlich. Schliesslich wurden zahlreiche Projekte wie der Schweizer Pavillon EXPO 2020 Dubai von der OOS AG Zürich für den Arc-Award 2018 prämiert. Dieser zeigt, wie es in der Zukunft möglich wird mit Building Information Modelling komplexe Projekte durchzuführen und zum Beispiel gleichzeitig eine gute Ökobilanz mit einem hohen Anteil an Recycling sicherzustellen. Wir sind sehr gespannt auf die weiteren Entwicklungen, die BIM mit sich bringen wird.